Der Rotmilan (Milvus milvus) zieht majestätisch über die Agrarlandschaften in Nordthüringen. Er ist leicht an seinem rotbraunen Gefieder und dem gegabelten Schwanz zu erkennen. Im Frühjahr zieht er aus seinen Winterquartieren wieder nach Deutschland. Hier macht er sich auf die Suche nach einem Partner und einem geeigneten Brutplatz. Als Platz für den Bau des sogenannten Horstes, dem Rotmilan-Nest, werden bevorzugt hochwüchsige Laubbäume an Waldrändern, in Feldgehölzen oder Baumreihen ausgewählt. Viele dieser Bäume befinden sich aktuell in Windschutzreihen aus Hybrid-Pappeln (Populus x canadensis). Diese brechen leider zunehmend zusammen und gehen damit als Brutplatz verloren. Damit auch zukünftig ausreichend Brutplätze zur Verfügung stehen, ist jetzt die Pflanzung geeigneter Bäume notwendig.
Das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) förderte 2020 ein Projekt zur Pflanzung von Horstbäumen für den Rotmilan. Die Natura 2000-Station Südharz/Kyffhäuser plante die Projektmaßnahmen und betreute die Umsetzung durch eine Fachfirma. Es wurden insgesamt 140 Bäume der Arten Schwarzpappel (Populus nigra) und Stieleiche (Quercus robur) gepflanzt. Es wurden drei Projektflächen bei Voigtstedt, Bendeleben und Göllingen ausgewählt, auf denen zu Beginn des Jahres 2021 die Bäume gepflanzt und mit einem Wühlmauskorb, Verbissschutz und einem Zweibock versehen wurden.
Foto: Neu angelegte Baumreihe aus Schwarzpappeln Populus nigra bei Bendeleben
Foto: Neu angelegte Baumreihe aus Stiel-Eichen Quercus robur bei Göllingen
Hier investieren Europa und der Freistaat
Thüringen in die ländlichen Gebiete.